© Luca Jaenichen
Verwandle deine Leidenschaft in ein Ziel!
Der Wintersport spielt im Alpenraum eine große Rolle. Vor allem nimmt der Wintersport großen Einfluss auf die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt sowie die Kultur und Lebensqualität. Die Alpenländer sind gleichermaßen stolz auf die verschneiten Winterlandschaften sowie zugleich abhängig davon. Viele Alpentäler wären ohne Tourismus, im speziellen ohne Wintertourismus gar nicht besiedelt und erst recht nicht überlebensfähig. Mittlerweile ist der Wintertourismus weitaus mehr als “nur” die Wintersportindustrie, denn durch Innovationen und neue Attraktionen hat sich ein breites, branchenübergreifendes Netzwerk ergeben, welches den Wintertourismus in den Alpen am Leben hält. Egal ob Tischler:in, Bäcker:in oder Installateur:in, sie alle leben indirekt, vorwiegend vom Tourismus. Und auch abseits der Täler waren es immer die Skiwochen, auf die man sich in der Schule am meisten gefreut hat. Berge, Winter, Skifahren und alles, was dazugehört hat also mehr als nur Tradition in den Alpen.
Leider gibt es erschreckende Nachrichten, denn der Wintertourismus in den Alpen steht auf der Kippe. Während weltweit die jährlichen Durchschnittstemperaturen seit 1880 um ca. 1,2 °C angestiegen sind, fällt die Erwärmung im Alpenraum im gleichen Zeitraum doppelt so hoch aus. Der Klimawandel ist also bereits längst angekommen, auch oder sogar vor allem bei uns!
Um Weihnachten bleibt der Schnee schon lange meist aus, irgendwann kommt er dann doch – häufig in Form von extrem heftigen Schneefällen und oft gefolgt von sehr langen Trockenperioden. Diese Trockenperioden führen zu häufigeren und schlimmeren Waldbränden, nicht nur in Süditalien oder Griechenland, sondern eben auch in den Alpen. Im Sommer sind es die Überschwemmungen, die nach langen Trockenperioden und aufgrund verbauter Böden sowie regulierten und umgebauten Bächen und Flussläufen zu Katastrophen führen. Der Borkenkäfer und andere Schädlinge verbreiten sich aufgrund der wärmeren Temperaturen immer schneller und vernichten ganze Wälder. Der tauende Permafrost führt zu vermehrtem Steinschlag und Erdbeben oder Wirbelstürme gehören auch in Zentraleuropa nicht mehr zu seltenen Naturereignissen.
Diese Phänomene lassen eine eindeutige Tendenz zu: Die Jahre werden durchschnittlich immer wärmer und das Wetter immer extremer. Dieser Trend wird sich ohne entsprechende Maßnahmen definitiv fortsetzen. In den Bergen merkt man die Veränderungen am ehesten im Winter aber auch im Sommer kann man die Klimakrise und ihre Auswirkungen auf die Natur und damit auch unsere Hobbies schon lange nicht mehr abstreiten.
Die gute Nachricht ist, es ist noch nicht zu spät, denn jedes Zehntelgrad zählt. Ob 1,5°C oder 1,6°C kann darüber entscheiden, ob ein Ökosystem kippt oder nicht. Es muss also schnell gehen, wirklich schnell, denn je länger wir warten, desto schwieriger wird es. Genau deswegen gibt es “Protect Our Winters” (“POW”). POW arbeitet mit allen Stakeholdern zusammen und versucht so, die Entscheidungsträger*innen aus der Politik von nachhaltigen Lösungsstrategien zu überzeugen und mutige, ambitionierte Gesetze zu verabschieden. Um so nicht nur unsere liebsten Hobbyszu retten, sondern auch unsere Jobs und unsere hohe Lebensqualität im Allgemeinen.
Endecke die ganze Welt von POW in deinem Land hier: https://protectourwinters.eu/pow-international/
© Kookie Kollective
Wie funktioniert POW?
Der Fokus bei POW liegt auf drei Hauptthemen:
Bildung: Wissen ist der erste Schritt zum Handeln. Von den Klassenzimmern bis zu den Vorstandsetagen sorgt POW dafür, dass jede:r das Wissen hat, das gebraucht wird, um etwas zu bewirken.
Zusammenarbeit: Wir können es nicht allein schaffen. POW arbeitet innerhalb des Outdoor-Sektors, mit NGOs in ganz Europa, führenden WissenschaftlerInnen, Kreativen, SportlerInnen und dir zusammen, um positive Veränderungen sowohl im Outdoor-Sport als auch darüber hinaus zu bewirken.
Advocacy: Die effektivsten Maßnahmen gegen die Klimakrise sind politische Maßnahmen. Denn um die Pariser Klimaziele zu erreichen, brauchen wir gesetzliche Rahmenbedingungen. Nur so kann eine sozial faire Transformation, ohne Verzicht und dafür mit mehr Lebensqualität für alle, gelingen.
Bild 1: © Luca Jaenichen
Bild 2 und 3: © Kookie Kollective