Bleib warm! Wenn du einen Wetsuit wählst, muss die Neoprendicke zur Wassertemperatur deines Surf-Spots passen. Erfahrene Surfer wissen: Je wärmer du bist, desto mehr Energie hast du um Wellen zu catchen. Lies weiter, um mehr zu lernen.
Wann brauch ich einen Neoprenanzug?
Wetsuits werden aus Neopren hergestellt. Dieses Material bietet tolle Vorteile: es ist sehr dehnbar, isolierend und schützt deine Haut vor Verletzungen und UV-Strahlung. Einfach perfekt zum Surfen!
Was für einen Neoprenanzug du brauchst, hängt von den Bedingungen ab, wo du surfst. Auf der tropischen Insel Bali benötigst du ein anderes Setup als im kühlen Atlantik oder in der kalten Nordsee. Denk darüber nach, wie das Klima und die Wassertemperatur an deiner Surf Location sind und wähle dann die passende Bekleidung.
surfst du?
Lycras, Rash Guards und Surf Tees
In tropischen Gebieten kannst du auf Neopren verzichten. Schnapp dir lieber enge Lycras oder die locker sitzenden Surf Tees. Sie sind schnell an- und ausgezogen und schützen dich vor UV-Strahlung und Abschürfungen vom Wachs. Ihr Vorteil: du kannst sie nach dem Surfen in der Waschmaschine waschen.
Kombiniere diese Surf Tops mit Boardshorts oder Bikinis und wasserfester Sonnencreme auf freiliegender Haut und du bist „ready to rip“ für tropische Gewässer über 23°C.
Kurze Neoprenanzüge
Auch in wärmeren Gebieten kannst du schnell auskühlen, wenn du ausgedehnte Surfsessions genießt. Abhilfe schaffen Springsuits, Shorties, Neopren-Tops und Shorts sowie angesagte Surfleggings. Sie halten dich warm und bieten einen besseren Sonnenschutz als Lycras.
Ab Wassertemperaturen unter 23°C empfehlen wir dir, dich mit Neopren vor Wärmeverlust zu schützen.
Lange Neoprenanzüge (Steamers)
Diese klassichen Wetsuits haben ein breites Einsatzfeld, je nach Dicke, Nahtkonstruktion, Windabweisung und Futter. Beine und Ärmel sind lang und spezielle Kaltwassermodelle sind sogar mit Kapuzen ausgestattet.
Diese Ganzkörperanzüge bieten den besten Schutz und sind ein Muss in kälteren Gewässern.
Wie dick muss mein Neoprenanzug sein?
Je kälter das Wasser, desto dicker sollte dein Neoprenanzug sein. Mit der Dicke meinen wir die Neoprenstärke. Sie wird in Millimetern gemessen und ist meist im Produktnamen angegeben. Die Zahlen werden durch einen Schrägstrich getrennt. Die erste Zahl bezieht sich auf die Stärke des Torsos, die zweite auf die der Extremitäten.
Das Material im Torsobereich ist meist dicker, weil dort Wärme besonders wichtig ist. Dort, wo du Flexibilität benötigst, ist es dünner.
Ein 4/3 Wetsuit ist demnach 4 mm dick an deinem Rumpf und 3 mm an deinen Beinen und Armen. Das sichert maximalen Komfort: die ideale Kombi aus Wärme und Flexibilität.
In der folgenden Tabelle haben wir dir eine Übersicht zusammengestellt welcher Wetsuit für welche Wassertemperatur geeignet ist.
Wassertemperatur | Wetsuit Style |
---|---|
über 23 °C | Rash guard & Boardshorts |
19 - 23 °C | Springsuit oder Shorty |
15 - 20 °C | 3/2 Steamer |
12 - 17 °C | 4/3 Steamer + Booties |
9 - 13 °C | 5/3 oder 5/4 Steamer + Booties + Kapuze |
unter 9 °C | 6/4 Steamer + Booties + Kapuze |
Stärke
Springsuits und Shorties
Springsuit oder Shorties sind meist aus dünnerem Neopren und sie kommen in vielen verschiedenen Designs. Die Modelle variieren in ihrer Dicke, Kragenart und den Ärmel- und Beinlängen, somit ist es leicht, die beste Wahl für dich zu treffen. Eines haben alle gemeinsam: Sie halten deine Körpermitte warm und verrutschen selbst bei großen Wellen nicht. Wir empfehlen sie dir, wenn du längere Surf Sessions bei Wassertemperaturen zwischen 19 und 23°C liebst.
3/2 Neoprenanzüge
Anzüge mit einer Materialstärke von 3/2 mm sind ideale Sommeranzüge für Wassertemperaturen zwischen 15°C und 20°C.
Ein gut gefütterter 3 mm-Suit mit windabweisendem Neopren wird dir auch in kälteren Gebieten noch Freude bereiten.
4/3 Neoprenanzüge
Mit einem 4/3 mm Neoprenanzug genießt du an kalten und windigen Tagen deine Surfsessions mindestens genauso wie an wärmeren Tagen. Diese Anzüge halten dich warm und bieten dir trotzdem noch viel Flexibilität.
Booties, Gloves und Hood mit derselben Materialstärke sind eine tolle Ergänzung und schützen Hände, Füße und Kopf vor Kälte.
5 und 6 mm Neoprenanzüge
Wenn du ein Kaltwasser-Junkie bist, dann sind Wetsuits mit der Materialstärke 5/3 mm, 5/4 mm oder sogar 6/4 mm perfekt für dich. Kombiniere diese Wintersuits definitiv mit Neopren-Accessoires um Wärmeverlust so gering wie möglich zu halten.
Denk dran: Wenn dir zu warm ist, kannst du deinen Anzug einfach öffnen, aber es ist viel schwerer, sich wieder aufzuwärmen, sobald man unterkühlt ist
Wie sollte mein Neoprenanzug passen?
Die goldene Regel besagt: Er muss eng anliegend sitzen, darf die Bewegungsfreiheit aber nicht einschränken. Ein zu enger Suit ist unbequem und erschwert das Paddeln. Sitzt der Wetsuit zu locker, sammelt sich mehr Wasser im Inneren und kühlt deinen Körper schnell aus. Der Widerstand wird auch größer und das Paddeln fällt dir schwerer. Eintretendes Wasser verhinderst du, indem du sichergehst, dass die Nacken- und Ärmelöffnungen eng an der Haut anliegen.
und Schnitte
Jede Marke variiert bezüglich Größe, Schnitt und Passform, aber durch die detaillierten Größentabellen findest du sicher einen passenden Neoprenanzug für dich.
Wenn du die markenspezifische Größentabelle genau checkst, kannst du später viel Zeit sparen, weil du so weniger Anzüge anprobieren musst.
Manche Hersteller bieten sogar Zwischengrößen für eher kleine und große Menschen an. Diese werden von den Herstellern als „Small“ und „Tall“ bezeichnet und beziehen sich auf die Körpergröße (Länge), die regulären Größen hingegen auf den Körperbau (Breite). M/T wäre somit die Größe Medium für größere Menschen – wenn du groß und schlank bist, dann solltest du also zu dieser Größe greifen.
Die unterschiedlichen Reißverschlüsse
Reißverschlüsse erleichtern dir deinen hautengen Neoprenanzug an- und auszuziehen. Je länger der Zipper, desto einfacher wird das Ganze natürlich.
Du hast vier verschiedene Zip-Optionen zur Auswahl, die Frage lautet nur, welcher ist am besten für dich?
Zips
Back Zip
Der Back Zip Wetsuit kommt mit einem Reißverschluss, der in etwa von der Höhe deiner Lendenwirbel bis zum Nacken reicht. Durch die große Öffnung lassen sich Neoprenanzüge mit diesem Verschluss schnell an- und ausziehen - für Anfänger also optimal. Durch den langen Reißverschluss ist der Neoprenanzug insgesamt weniger flexibel und am Reißverschluss kann Wasser eintreten. Dieser Suit ist somit besser für wärmere Gewässer geeignet.
Front Zip
Front Zips haben einen Reißverschluss, der vom Nacken bis zum Ende des Torsos reicht. Die Öffnung erlaubt dir ohne Probleme in deinen Suit zu schlüpfen. Diese Art von Zip ist für warmes Wasser designt und häufig bei Springsuits zu finden.
Chest Zip
Zu den Vorteilen der Chest Zips zählen mehr Flexibilität und Wärme, da die Schulter und der Rücken mit durchgehendem Neopren bedeckt sind. Sie sind zwar etwas tricky beim Anziehen, aber die kleine Öffnung bietet besseren Schutz vor eintretendem Wasser.
No Zip
No Zip – no problems. Diese Variante des Suits kommt ohne Reißverschluss und bietet so eintretendem Wasser fast keine Chance. Die sehr kleine Öffnung macht das Anziehen etwas schwierig, aber die uneingeschränkte Flexibilität macht ihn zum komfortabelsten System beim Surfen. Die führenden Brands kombinieren diese Suits mit besten Neopren für ultimative Performance. Wenn du dich lange im Wasser aufhältst, dann entscheide dich für diesen.
Neopren-Nähte und Technologien
Dank moderner Technologien werden Nähte immer wasserdichter, langlebiger und flexibler, was Wetsuits noch bequemer macht. Hochwertige Neoprenanzüge haben an der Stelle, wo höchste Flexibilität erforderlich ist, überhaupt keine Nähte. Einzelne Neoprenteile sind so geformt bzw. vernäht, dass sie eine anatomische Passform bieten.
Aber auch das Innere kann es in sich haben. Besonders warme Neoprenanzüge sind mit isolierenden und schnell trocknenden Material gefüttert. Ganz nach dem Motto: außen hui, innen warm.
Features
Flatlock Nähte
Diese Nähte sind besonders flexibel und stark. Sie entstehen durch einen überlappenden Stich durch das Material. Dadurch wird an kritischen Stellen ein Aufplatzen der Nähte vermieden. Durch diese Naht können Wasser und Luft eindringen, was für ein optimales Körperklima sorgt.
GBS - Glued and Blindstitched Seams
Bei dieser Technologie werden die Neoprenteile zuerst zusammengeklebt und dann durch den verklebten Bereich mit Blindstich vernäht. Das Material wird bei dieser Technik nur von einer Seite genäht, wodurch keine Nadelperforationen durch das Neopren entstehen. Das Ergebnis: eine wasserabweisende Naht. Einige Produzenten kleben und vernähen das Neopren mit Blindstich mehrfach, um die Nähte stärker, langlebiger und wasserdichter zu machen.
Zusätzliches Tapen und Flüssigkeitsabdichtungen sind weitere Technologien, um „GBS“ Nähte noch stärker zu machen.
Getapte Nähte
Dehnbare, leichte Bänder werden auf die Innenseite der Naht geklebt, um Komfort, Haltbarkeit und Wasserresistenz zu erhöhen. Die Nähte können in beanspruchten Bereichen „stress point taped“ oder auch vollständig getapt sein.
Versiegelte Nähte
Das ist ultimative Methode für dichte Nähte. Flüssiges Dichtungsmittel versiegelt die Naht und macht es so unmöglich, dass sich Wasser durch diese Nahtverstärkung drückt. Wetsuits mit dieser Technologie sind ein Muss für alle Kaltwasserfische unter euch!
Wetsuit Fütterung: Für wohlige Wärme
Um Wärme zu speichern sind Neoprenanzüge teilweise oder ganz mit einer Thermofütterung ausgestattet. Diese ist dehnbar, leicht, wasserabweisend und schnelltrocknend. Durch ausgereifte Futter-Technologien können Dämmeigenschaften so stark erhöht werden, dass Wetsuits mit dünnerem Neopren in kälteren Gewässern einsetzbar sind.
Verstärkte Knie
Verstärkte Knie verlängern das Leben deines Suits. Gerade Anfänger profitieren von guten Kniepads, da sie sowohl das Neopren als auch deine Knie vor Abschürfungen schützen.
Gloves, Booties und Hoods
Manchmal braucht man beim Surfen etwas mehr Schutz. Booties, Kapuzen und Handschuhe ergänzen deinen Neoprenanzug, um deine Gliedmaßen warm zu halten.
dich
Booties für Riffe und kaltes Wetter
Für das Surfen in Riffnähe sind spezielle Riff-Booties ideal. Die stabile Gummisohle schützt deine Füße vor Riffschnitten, Seeigeln und anderen Gefahren aus dem Meer. Dünnes Neopren und Mesh sorgen dafür, dass du nicht überhitzt.
Dickere Neopren-Booties mit 3 – 5 Millimenter sind für das Surfen in kaltem Wasser optimal. Da deine Füße den meisten Kontakt mit Wasser haben, kühlen sie schnell aus. Booties sorgen mit ihrer rutschfesten Sohle für zusätzlichen Halt.
Handschuhe und Hoods
Gloves sind eine gute Ergänzung zu deinem Winter-Neoprenanzug. Sie sind als Mittens, 3 Finger-Modelle oder reguläre 5 Finger-Modelle erhältlich. Die Mittens halten dich im Vergleich am wärmsten, schränken aber die Feinmotorik ein.
Hoods bieten einen guten Schutz gegen kalten Wind und Wasser, aber auch vor starker Sonnenstrahlung. Je nach Außen- und Wassertemperatur kannst du dich zwischen verschiedenen Modellen entscheiden.
Umweltfreundliche Alternativen zu Neopren
Ein Nachteil von Neopren ist, dass der Herstellungsprozess von synthetischem Gummi umweltschädlich ist. Zum Glück haben die verschiedene Marken umweltfreundlichere Alternativen entwickelt. Diese Hersteller bringen mit innovativen und nachhaltigen Technologien frischen Wind in die Surf-Industrie.
Patagonia Yulex Wetsuit
Patagonia hat mit YulexTM zusammengearbeitet und eine erneuerbare, pflanzenbasierte Alternative für Neopren entwickelt. Diese neoprenfreien Anzüge werden zu 85 % Naturkautschuk und 15 % synthetischem chlorfreiem Kautschuk hergestellt. Der Natur-Kautschuk hat ein Forest Stewardship CouncilTM Zertifikat der Rainforest Alliance.