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Surfskaten lernen

Drehen wir das Rad der Zeit zurück ins Jahr 1995, nach Venice, Kalifornien. Die Sonne knallt herunter, der Strand ist überfüllt und das Meer flach wie ein Pfannkuchen. Klingt vertraut? Sollte es, falls du schon skateboardest, denn es ist dasselbe Szenario, aus dem drei Jahrzehnte davor das Skateboarden entstand. In der folgenden Story erfährst du, wie Surfer das Meer auf die Straße brachten und wie du Schritt für Schritt dieses Gefühl des Wellenreitens an Land erlernen und genießen kannst.

    1. Die Entwicklung des Surfskatens
    2. Was genau ist ein Surfskate?
    3. Konstruktion von Surfskates
    4. Surfskaten lernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
    5. Surfskates und Zubehör

    Die Entwicklung des Surfskatens

    Es heißt häufig: "Wenn du besser surfen willst, surfe mehr." Es gibt sogar eine Formel, um diese Theorie in Zahlen darzustellen: Wiederholung + Zeit = Fortschritt. Relativ einfach, aber nicht immer zielführend. Sehen wir uns deshalb das Surfen genauer an: Nicht jede:r hat den Luxus, nach der Arbeit schnell mal zum Strand zu laufen, um mit dem Surfboard ein paar Turns oder Cutbacks im Meer zu machen. Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt mehr als 60 Kilometer entfernt von einer Küste. So viel also zum Tipp "surfe mehr", richtig?

    Beim Surfen ist der Fortschritt nicht linear. Es verhält sich hier eher so wie bei einem betrunkenen Oktopus, der versucht, eine gerade Linie zu machen – mal gelingt es mit Brillanz und spektakulär, dann wiederum ist Demut gefragt. Anders als beim Laufen, wo mehr Kilometer gleichbedeutend mit einer Verbesserung sind, gibt es beim Surfen unvorhersehbare Kriterien, die es zu beachten gilt. Mutter Natur berücksichtigt nicht deinen Zeitplan. Da gibt es etwa perfekte Offshore-Tage, wenn du mit Arbeit zu tun hast, und wellenlose Tage, wenn du voll im Surf-Feeling wärst. Surfer:innen sind aber erfinderisch. Wir haben schon immer Wege gefunden, diesem Gefühl nachzujagen, selbst wenn der Ozean uns das Leben schwer macht. Dieses beständige Bestreben hat im Laufe der Jahre einige ziemlich geniale Erfindungen hervorgebracht.

    Wie viele vor ihnen waren auch Greg Falk und Neil Carver passionierte Surfer, die sich in wellenlosen Sommermonaten nach dem "echten" Surfgefühl sehnten. Als Ausweg versuchten sie erst einmal, ihre Skateboard-Achsen zu lockern, um das Surfgefühl zu imitieren. Das Ergebnis war jedoch eher ein wackeliges, instabiles Fahrgefühl, das sich eher so anfühlte, als würde man auf rohen Eiern balancieren. Das war gleichzeitig der Moment, in dem ihnen ein Licht aufging: Sie erkannten, dass der Schlüssel zu einem authentischeren Surfgefühl nicht nur darin lag, die Achsen lockerer zu machen, sondern auch die vordere Achse mit einem größeren Kurvenradius auszustatten. Was sie suchten, war nämlich der bestimmte Schwung, der das Surfen so verdammt gut anfühlen lässt. Nach unzähligen Skizzen schweißten sie in Neils Garage den ersten Prototyp der späteren Carver-Achse zusammen – womit dieser Ort zur Geburtsstätte des modernen Surfskates avancierte.

    Was ist ein Surfskate überhaupt?

    Stell dir ein Surfskate als ein Skateboard vor, das ein durchs Surfen inspiriertes Design bekommen hat. Der entscheidende Unterschied jedoch liegt vor allem in den Achsen: Das sind jene Teile, die die Rollen mit dem Deck verbinden. Surfskate-Achsen ermöglichen einen viel größeren Bewegungsspielraum als Standard Skate-Achsen. Das ermöglicht dir einfacheres Pumpen, Carven und Geschwindigkeit aufnehmen, ohne dich am Boden abzustoßen – und dadurch erzeugst du Bewegungen, die du auf einer Meereswelle ähnlich ausführen würdest.

    Die Intention von Surfskates ist es aber nicht, das Surfen zu ersetzen – kein Sport kann das – sondern es zu ergänzen, um das Gefühl von Dynamik und Freiheit auch an jenen Tagen zu ermöglichen, an denen die Wellen des Meeres Pause machen. Mittlerweile hat sich das Surfskate von einem Trainingsgerät für Surfer:innen zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt. Es bietet sich an, um an der Technik zu arbeiten, aber es eröffnet auch eine ganze neue Welt, dieses besondere Feeling auf Asphalt erleben zu können. Plötzlich wird der Platz vor dem Haus zur perfekten Surfskate-Area, und der örtliche Skatepark zu einer dynamischen Super-Welle.

    Konstruktion von Surfskates

    So wie bei Surfboards gibt es auch Surfskates in verschiedenen Formen und Größen, jedes mit seiner eigenen Charakteristik. Falls du dich schon einmal dafür interessiert hast, Surfen zu lernen, wirst du wahrscheinlich wissen, wie wichtig das richtige Board für deinen Fortschritt ist. Das gleiche Prinzip gilt auch für Surfskates: Das richtige Setup kann den Unterschied zwischen Stagnation und schnellen Fortschritten ausmachen.

    Shortboards

    Einen Bereich der Surfskates bilden die Shortboards. Diese kompakten, dynamischen Modelle verfügen in der Regel über ein Kicktail und sind für Fahrer:innen gedacht, die sich nach Reaktionsfähigkeit und Manövrierbarkeit sehnen. Sie sind schnell, wendig und perfekt für enge Kurven und technische Tricks.

    Marken wie YOW and Carver haben es geschafft, die Essenz des Surfens in ihren Surfskates-Modellen zu imitieren. Diese Boards lieben die ebenen Böden guter Skateparks oder Gehwege, um ihre Agilität voll zur Geltung zu bringen. Falls du die schnellen, rasanten Kurven des Shortboard-Surfens nachahmen oder fortgeschrittene Surfskate-Techniken erlernen willst, ist ein hochwertiges Shortboard genau das Richtige für dich.

    Longboards

    Am anderen Ende des Spektrums stehen die Longboards. Sie sind die sanften Riesen der Surfskate-Welt und bieten Stabilität, Geschmeidigkeit und die Fähigkeit, lange, fließende Carves zu fahren. On the other end of the spectrum, we have longboards. Shortboards sind eher mit Sportwagen vergleichbar, Longboards könnten als Luxuslimousinen bezeichnet werden – bequem, stabil und perfekt für lange, gemütliche Rides. Das Surfskate-Erlebnis auf einem Longboard erinnert an das Surfen auf einem Surfboard: Es geht um Flow, Eleganz und aus dem Momentum das bestmögliche herauszuholen.

    Arbor, eine Marke mit starken Wurzeln im Skateboarding und Snowboarding, hat mit ihrer Longboard-Linie auch in der Surfskate-Szene Fuß gefasst. Die Boards haben oft einen größeren Radstand und breitere Achsen, die eine stabile Basis bieten – ideal für Anfänger oder diejenigen, die mit Style cruisen und carven wollen.

    Fish

    Mittendrin im Spektrum befindet sich ein robuster, lustiger Allrounder namens "Fish". Des Beste aus beiden Welten, wenn du so willst. Diese Boards, die ihren Namen dem klassischen Fish-Surfboard-Shape verdanken, sind in der Regel breiter und kürzer als ein normales Shortboard und bieten eine Mischung aus Stabilität und Manövrierfähigkeit, was sie unglaublich vielseitig macht. Globe haben mit ihrer umfassenden Erfahrung im Boardsport einige hervorragende Optionen in dieser Kategorie.

    Das "Fish" ist sozusagen das "Schweizer Taschenmesser" unter den Surfskates – stabil für Anfänger, um sich zurechtzufinden, und doch reaktionsschnell genug für erfahrenere Fahrer, um sich auszudrücken. Sie sind gleichermaßen geeignet, um durch deine Nachbarschaft zu cruisen, einen leichten Abhang hinunter zu carven, oder in einem Skatepark eine Session zu machen.

    Trucks

    Während Board-Shapes etwas fürs Auge sind, ist es eindeutig das Achsen-System, welches über die Performance entscheidet. Es gibt zwei grundlegende Philosophien, wenn es um Surf-Achsen geht:

    • Federbasierte Systeme: Diese verwenden einen Federmechanismus, um das unverwechselbare Surfgefühl zu erzeugen. Die Feder ermöglicht einen größeren Bewegungsumfang der Achse, sodass die Fahrer mit einer flüssigen, wellenartigen Bewegung pumpen und Geschwindigkeit erzeugen können. Diese Systeme, wie zum Beispiel jene der YOW-Boards, bieten eine unglaubliche Reaktionsfähigkeit und eignen sich hervorragend, um das Gefühl des Surfens auf steilen Wellen zu vermitteln. Allerdings können sie bei hohen Geschwindigkeiten schwieriger zu kontrollieren sein.
    • Geometrische Systeme: Anstatt sich auf Federn zu verlassen, nutzen diese Achsen eine clevere Geometrie, um ihre Dreheigenschaften zu erreichen. Das CX-System von Carver ist ein gutes Beispiel dafür. Diese Trucks bieten ein stabileres Fahrverhalten, vor allem bei höheren Geschwindigkeiten, und ermöglichen gleichzeitig jenes Pumpen und Carven, welches das Gefühl des Surfskatens ausmacht. Sie werden oft von Surfskater:innen bevorzugt, die vom traditionellen Skateboarding kommen oder denen Stabilität wichtig ist.

    Wheels

    Es gibt kein "I", also "Ich", im Team. Das bedeutet, dass jede einzelne Komponente eines Surfskatens zum Gesamterlebnis beiträgt. Das führt mich zu einem oft übersehenen, aber wichtigen Teil der Ausrüstung – den Rollen. Surfskates haben in der Regel weichere und größere Rollen als herkömmliche Skateboards, meist mit einem Durchmesser von 70-75 mm. Diese Größe und Weichheit dienen mehreren Zwecken:

    • Smoothere Fahrten: Größere Rollen rollen leichter über kleine Hindernisse wie Kieselsteine und geben dem Gegendruck nicht so leicht nach, was zu einem sanfteren Fahrverhalten führt. Dadruch wird das Gleiten des Surfens besser nachgeahmt.
    • Besserer Grip: Weichere Rollen beiten mehr Bodenhaftung, die für Carving- und Pump-Bewegungen beim Surfskaten essenziell sind.
    • Gleichbleibende Geschwindigkeit: Der größere Durchmesser hilft, die Geschwindigkeit beizubehalten, was für lange Carving- und Pumping-Sequenzen wichtig ist.

    Surfskaten lernen – Schritt für Schritt

    Nachdem wir nun alle technischen Daten und die Theorie aus dem Weg geräumt haben, lass uns zur eigentlichen Essenz kommen: Schließlich geht es beim Surfskaten weniger darum, die Geometrien der Achsen oder das Design des Boards auswendig zu lernen, sondern vielmehr darum, dieses wundervolle Surfgefühl zu erleben, auch wenn du Stunden vom Meer entfernt wohnst. Wie wirst du also von der Landratte zum Betonsurfer? Schauen wir uns das mal an.

    Finde dein passendes Surfskate

    Das Wichtigste zuerst: Du brauchst ein Board. Wenn du neu bist, solltest du dir nicht zu viele Gedanken über das perfekte Setup machen. Ein mittelgroßes Board mit Fish-Shape ist ein guter Anfang. Es gibt dir viel Stabilität unter den Füßen, aber auch genügend Reaktionsfähigkeit, um die Moves kreativ zu halten und dabei Fortschritte zu erzielen.

    Finde deine Standposition

    So wie beim Surfen ist deine Haltung entscheidend. Stehst du besser "Regular" (linker Fuß nach vorne) oder "Goofy" (rechter Fuß nach vorne)? Wenn du dir nicht sicher bist, gibt es einen schnellen Trick: Lass dir von einem Freund oder einer Freundin einen leichten Schubs von hinten geben. Der Fuß, mit dem du nach vorne trittst, um dich abzufangen, ist wahrscheinlich dein Vorderfuß fürs Skaten.

    Das Geheimnis liegt in den Gelenken

    Gehe tief und beuge die Knie – ganz einfach. Ein tiefer Schwerpunkt gibt dir mehr Kontrolle und Stabilität. Es ist sozusagen deine Surfhaltung an Land. Je tiefer du gehst, desto mehr Kontrolle hast du.

    Lerne das Pumpen

    Hier passiert das Besondere. Durch das Pumpen kannst du Geschwindigkeit erzeugen, ohne dich vom Boden abzustoßen. Beginne mit kleinen, rhythmischen Bewegungen von den Schultern bis hinunter zu den Füßen – so beweglich wie Wurm, und so dynamisch wie bei einem rhythmischen Tanz.

    Arbeite an deinen Turns

    Sobald du das Pumpen im Griff hast, kannst du mit dem Carven beginnen. Lehn dich in deine Kurven hinein und setze deinen ganzen Körper ein, um das Board zu fahren. Auch wenn deine Zehen und Fersen lenken, so sind es nicht nur deine Füße, die die Arbeit machen – es ist ein Ganzkörpereinsatz. Kopf, Arme, Hüften und Füße arbeiten im Einklang. Beginne mit weiten, sanften Carves und ziehe sie allmählich enger, wenn du dich bereit dafür fühlst.

    Finde deine Location

    Suche dir eine glatte, ebene Fläche zum Starten. Ein leerer Parkplatz ist perfekt. Wenn du dich schon sicher am Board fühlst, kannst du zu sanften Hügeln und Skateparks übergehen. Denke daran, dass Beton viel weniger verzeiht als Wasser, also geh es anfangs langsam und vorsichtig an.

    Üben, üben, üben

    Wie vieles, das schön ist, braucht auch das Surfskaten Zeit, um gut zu werden. Aber das Schöne ist, dass du es fast überall und jederzeit tun kannst. Die bist nicht gut drauf? Nimm einfach dein Skateboard und geh raus. Mittagspause in der Arbeit? Siehst du den Parkplatz gegenüber vom Büro? Je mehr Zeit du auf deinem Board verbringst, desto ungezwungener und einfacher wird es sich anfühlen. Oh, und noch etwas: Vielleicht wirst du auch mal hinfallen. Das ist ein Teil des Lernprozesses. Erfreue dich an deinen Fortschritten!

    Keep it fun

    Das ist der eigentliche Sinn der Sache.

    Surfskating wird wahrscheinlich nie das "echte" Surfen ersetzen. Beton allein macht keine Wellen. Die besten Sessions sind die, die du selbst gestaltest.

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    weiteres Zubehör für Surfskates

    Die am häufigsten gestellten Fragen zu Surfskates

    Was unterscheidet ein Surfskate von einem Skateboard?

    Surfskates haben spezielle Achsen (Trucks), die einen größeren Bewegungsspielraum ermöglichen, sodass du pumpen, carven und Geschwindigkeit erzeugen kannst, ohne den Boden zu berühren. So werden die fließenden Bewegungen erzeugt – ähnlich jenen beim Surfen.

    Wie funktionieren Surfskate-Achsen?

    Es gibt zwei Haupttypen:

    • Federbasierte Systeme verwenden einen Federmechanismus, um eine flüssige, wellenähnliche Bewegung zu ermöglichen und bieten eine unglaubliche Reaktionsfähigkeit.
    • Geometrische Systeme nutzen eine ausgeklügelte Geometrie, um speziell bei höheren Geschwindigkeiten Stabilität zu bieten sowie das Pumpen und Carven zu erleichtern.

    Wie beginne ich mit dem Surfskaten?

    1. Wähle ein Board: Ein mittelgroßes Deck mit Fish-Shape ist gut für Anfänger geeignet.
    2. Finde deine Standposition: Bestimme, ob deine Fußposition am Board "Regular" (linker Fuß nach vorne) oder "Goofy" (rechter Fuß nach vorne) ist.
    3. Gehe in die Knie: Senke deinen Körperschwerpunkt für mehr Kontrolle.
    4. Lernen das Pumpen: Erzeuge mehr Geschwindigkeit durch rhythmische Bewegungen.
    5. Arbeite an deinen Turns: Setze deinen ganzen Körper zum Carven ein. Beginne mit weiten, sanften Carves und ziehe sie allmählich enger, wenn du dich bereit dafür fühlst.
    6. Beginne langsam: Such dir eine flache, ruhige Gegend zum Üben und taste dich allmählich an anspruchsvolleres Terrain heran.
    7. Keep it fun: Genieße die Bewegungen und hab Spaß. Das ist der wichtigste Punkt beim Surfskaten.
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